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Federgabel & Dämpfer einstellen

Eine Gabel ist das Bauteil, das am Fahrrad vorne verbaut ist und die Verbindung zwischen Lenker und Vorderrad darstellt.
Die Federgabel federt Stöße und Unebenheiten des Bodens ab und entlastet deine Arme. 

Man unterscheidet: 

  • Stahl-Federgabel sind bei Alltagsrädern (Crossbikes, Trekkingbikes, Einsteiger-Mountainbikes) zu finden. Diese haben im Inneren der Gabel Stahlfedern, die die Federarbeit übernehmen. Über einen Drehmechanismus am oberen Ende der Gabel k ann die Härte der Dämpfung geregelt werden.
    Härtere Federung - drehe nach +
    Weichere Federung - drehe nach - 
     
  • Luft-Federgabeln haben Luftkammern, die dafür sorgen, dass die Gabel arbeitet und sich bewegen kann. Über ein Ventil, welches oben links an der Gabel sitzt und durch eine Verschlusskappe geschützt ist, kann der Luftdruck reguliert werden. Die Kappe kann gegen den Uhrzeigersinn herunter gedreht werden. 
    Über eine sogenannte Dämpferpumpe veränderst du den Luftdruck und lässt etwas Luft ab oder befüllst die Gabel mit mehr Luftdruck.

 

Wie stelle ich die Federgabel & Dämpfer ein?

  1. Alle Dämpfungseinstellungen auf neutral stellen (rausdrehen). Beginne mit der Zugstufe (auch Rebound genannt) und drehe den Knopf, der sich auf der Unterseite der Federgabel befindet, bis zum Anschlag gegen den Uhrzeigersinn vollständig zurück.
    Danach bringe die Druckstufe auf der Oberseite der Federgabel auf die niedrigste Stufe (neutrale Position), indem du den Hebel gegen den Uhrzeigersinn drehst. 
     
  2. Federweg ermitteln
    Dazu schiebe das Gummiringerl (O-Ring) oder einen Kabelbinder auf der Gabel ganz nach unten und setz dich auf das Fahrrad.
     
  3. Sitz ganz locker auf dem Bike, deine Füße berühren den Boden nicht. Am besten jemand haltet das Rad. 
     
  4. Die Gabel mit voller Kraft komprimieren und wieder losgelassen. Dabei muss vor dem Loslassen die Gabel mit circa 30 – 40 PSI aufgepumpt werden. 
     
  5. Ablesen der Differenz zwischen dem O-Ring und den Dichtungen des Federwegs. 
    Man benötigt diesen Wert, um den optimalen Negativfederweg festlegen zu können.
     
  6. Federgabel aufpumpen
    Nun erfolgt das Aufpumpen der Federgabel nach Herstellerangaben. Bei den meisten Gabeln befindet sich ein entsprechender Hinweis (Skala) direkt auf der Gabel. Als groben Richtwert kann man das eigene Körpergewicht (plus eventuelles Gepäck) 1:1 in PSI übersetzen. Sprich: 80 kg Fahrer/in = 80 PSI 
    Danach ist es wichtig, die PSI in bar umzurechnen. Für die Umrechnung in bar sollte man eine Umrechnungstabelle aus dem Internet heranziehen.
     
  7. Negativweg einstellen 
    Der Negativfederweg ist jener Weg, den die Federgabel am Fahrrad ohne weiteres Zutun allein durch das Gewicht des Fahrers zurücklegt. Man ermittelt ihn, indem man aufs Rad steigt und anschließend die Distanz zwischen O-Ring und Dichtung misst. 

    – Cross-Country-Bike: 20% des vorher ermittelten Federwegs
    – All-Mountain-Tourenbike: 25%
    – Enduro: 30%

    Weicht der festgestellte Wert ab, so muss entweder Luft abgelassen oder nachgepumpt werden. 

  8. Restfederwerg kontrollieren und anpassen
    Damit die Gabel nicht durchschlägt, sollte nach dem Fahrrad-Federgabel-Einstellen immer ein Restweg von 1 cm an der voll komprimierten Gabel zwischen Maximalhub und O-Ring übrig sein. 
    Die Federung sollte nun bis maximal zu einem Viertel des insgesamt zur Verfügung stehenden Federweges unter dir einsinken. 

    Bei zu hohem Druck verschlechtert sich in kritischen Situationen die Traktion des Bikes.
    Bei zu geringem Druck fühlt sich das Mountainbike schwammig an – die Gabel sinkt zu schnell zu tief ein.
     
  9. Rebound einstellen 
    Der Reifen sollte bei herausfedernder Gabel ohne Fahrer nicht den Bodenkontakt verlieren.

  10. Einfedergeschwindigkeit (an der Gabeloberseite) legt fest, wie stark die Gabel bei Belastung wippt bzw. wie schnell sie einfedert.  

 

FAQs

Was ist ein Rebound? 
Der Rebound definiert die Schnelligkeit des Zurückschnellens der Gabel in die Ausgangsposition. 
Diese Einstellung ist wichtig für Mountainbiker, die im groben Gelände fahren und schnelle Passagen auf unebenen Untergründen meistern.
Der Rebound ist bei jeder hochwertigen Federgabel im Mountainbike-Fully-Bereich einstellbar. Er wird über einen eigenen Ölkreislauf reguliert.

 

Was ist eine Druckstufe? 
Als Druckstufe oder Compression wird die Einfederungs-Geschwindigkeit bezeichnet, die eine Federgabel hat. Die Druckstufe wird über einen eigenen Ölkreislauf reguliert und du passt sie mit einem blauem Einstellrädchen an.
Ist die Druckstufe voll auf, federt die Federgabel sehr langsam ein. Dadurch ist das Fahrwerk straff und fühlt sich direkt an.
Günstige Federgabeln lassen die Druckstufe nicht einstellen.

 

Was ist eine Lowspeed Druckstufe? 
Die Lowspeed Druckstufe regelt langsame Passagen, bei denen die Gabel beansprucht wird, wie größere Bodenwellen und lange Kurven.
Du stellst die Lowspeed Druckstufe härter, indem du das Einstellrädchen für die Lowspeed Druckstufe nach + drehst und dein Fahrwerk wird straffer.
Nur hochwertigere Federgabeln im Mountainbike-Bereich haben diese Einstellmöglichkeit.

 

Was ist eine Highspeed Druckstufe? 
Die Highspeed Druckstufe regelt schnelle, plötzliche Belastungen der Federgabel, wie Wurzelstücke und Sprünge.
Du stellst die Highspeed Druckstufe härter, indem du das Einstellrädchen für die Highspeed Druckstufe nach + drehst und deine Gabel verhärtet schneller. Jetzt hast du mehr Traktion zwischen Reifen und Untergrund, es wird aber anstrengender für Arme und Oberkörper.
Nur hochwertigere Federgabeln im Mountainbike-Bereich haben diese Einstellmöglichkeit.

 

Was ist ein SAG? 
Der SAG ist der Negativfederweg eines Fahrrades: Es ist der Teil des Federwegs, der allein durch das Fahrergewicht komprimiert wird. Der optimale SAG liegt bei etwa 20-30 % des maximal zur Verfügung stehenden Federwegs am Fahrrad.

Fährst du mit weniger SAG, fühlt sich das Fahrwerk straffer und härter an. Du schluckst nicht so viel Geschwindigkeit, dafür fühlt es sich schwammiger an.
Fährst du mit mehr SAG werden dein Oberkörper und deine Arme mehr entlastet, nutzt aber zu viel Federung aus für intensive Passagen.