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Fahrradreifen

Welche Fahrradreifen gibt es? 
Fahrradreifen und Schläuche gibt es in unterschiedlichen Größen, Modellen, Breiten und mit verschiedenen Reifenprofilen und Gummimischungen. Da ist es gar nicht so einfach den Überblick und Druchblick zu behalten.

Am wichtigsten beim Fahrradreifen ist der Durchmesser des verbauten Rades in Zoll (oder ETRTO Angabe in Millimetern) und die Breite des Reifens. Die Breite des Reifens kann variieren und flexibel gewählt werden. Grundsätzlich gibt es vom Hersteller Angaben für den Reifendurchmesser und die Reifenbreite. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man einfach den alten Reifen als "Muster" bzw. Orientierung heranziehen. 

 

Reifen
Wenn das Profil abgefahren ist oder die Seitenwand brüchig aussieht, sollte man den Reifen tauschen, um die Performance zu verbessern und Platten zu vermeiden. Wichtig sind der Durchmesser (= verbaute Radgröße) und die Breite des Reifens. Entscheidend ist aber das Profil des jeweiligen Reifens und der gefahrene Luftdruck.

Reifenprofil und Lauffläche
Mountainbike- und Cyclcocross-Reifen gibt es mit verschiedenen profilierten Laufflächen während Rennradreifen für festen Untergrund fast kein erkennbares Profil auf der Lauffläche haben. Es wird unterschieden: 

  • Reifen mit kleinen, eng zusammenstehenden Stollen. Diese rollen schneller, haben aber weniger Grip auf losem und nassen Untergrund. Sie sind ideal für schnelle und trockene Böden.
     
  • Reifen mit großen, oft kantigen Stollen in weitem Abstand. Diese rollen oft schlechter, bieten aber auf weichen Böden deutlich mehr Grip. Sie sind ideal für matschige Gelände-Bedingungen.
     
  • Reifen mit engem Profil in der Mitte und markanten Stollen am Rand (Semi-Slicks). Diese verbinden die schnellen Rolleigenschaften auf hartem Boden mit etwas Extra-Grip für das Kurvenfahren auf losem Untergrund.

 

Material
Die Gummimischung eines Reifens - wie hart oder weich ein Reifen ist - beeinflusst die Rolleigenschaften, den Grip und die Haltbarkeit eines Reifens. Härtere Gummimischungen sind eher preiswert, rollen gut und lange. Weichere Gummimischungen sind griffig aber verschleißen schneller. Einige Hersteller setzen daher auf eine Mischung verschiedener Härten um damit eine große Gruppe von Radsportlern anzusprechen. Folgende Materialien sind geläufig:  

  • Der Klassiker unter den Schläuchen wird aus Butyl (Butylkautschuk) gefertigt. Dabei handelt es sich um einen sehr elastischen und äußerst luftdichten synthetischen Kautschuk. Durch die große Elastizität kann ein Butyl-Schlauch für mehrere verschiedene Reifengrößen verwendet werden.
     
  • PU oder in diesem Fall Thermoplast sind extrem leicht und dabei dennoch durchschlag- und durchstichsicher. Auf der negativen Seite sind Schläuche aus PU allerdings recht teuer und halten nur kurzfristig die Luft. So sollte der Reifendruck vor jeder Fahrt kontrolliert und angepasst werden. Außerdem sind die Schläuche beinahe unelastisch, weshalb nur die passende Größe mit einer gewissen Reifengröße verwendet werden kann.
     
  • Schläuche aus Latex sind elastischer und pannensicherer als ihre Brüder aus Butyl, halten allerdings die Luft bedeutend schlechter.

 

Welche Schlauchsysteme gibt es? 
Nicht jeder Reifen verträgt sich mit jeder Felge. Ganz grundsätzlich muss man sich die Frage stellen, ob man sein Fahrrad mit oder ohne Schlauch fahren möchte.

  • Tubeless Reifen
    Für ein Tubeless-System braucht man daher spezielle dickwandigere Tubeless Reifen. Nur diese sitzen auch bei niedrigem Luftdruck fest auf der Felge und können die Vorteile des Tubeless-Systems ordentlich ausspielen. Denn gerade der verringerte Luftdruck ist eines der Hauptargumente für Tubeless Reifen. Natürlich rollen diese auch leichter durch das geringere Gewicht gegenüber Reifen-Schlauch-Systemen und der ausbleibenden Reibung von Schlauch und Reifen. Zu guter Letzt sind Tubeless-Reifen auch pannensicherer, da die Wahrscheinlichkeit für einen Durchschlag deutlich geringer ist und Ventil-Abrisse nicht auftreten können.
    Mountainbiker, Cyclocrosser und auch Rennradfahrern schätzen Tubeless für das Plus an Pannenschutz, Komfort und Kontrolle. Zudem sinkt ohne den Schlauch der Rollwiderstand etwas.
     
  • Schlauchreifen
    Beim Schlauchreifen ist der Schlauch direkt mit dem Reifen verbunden (genäht oder vulkanisiert), wodurch etwas Material und somit Gewicht gespart werden kann.
    Bei Pannen kommt man mit Schlauchreifen immer sicher zum Stehen, da der Reifen, im Gegensatz zu Tubeless, auf der Felge bleibt, auch ohne Luft.
    Hauptsächlich werden sie im Rennsport auf der Straße oder bei Cyclocross-Wettkämpfen eingesetzt. Denn sie rollen konstruktionsbedingt sehr schnell und komfortabel, können nicht durchschlagen und sind sehr leicht.
     
  • Draht- und Faltreifen
    Draht- und Faltreifen sind traditionelle Reifen mit einem U-förmigen Querschnitt und einer verstärkten Reifenwulst, die in der Regel mit einem separaten Fahrradschlauch kombiniert werden. Drahtreifen haben eine Stahl-Verstärkung in der Reifenwulst um sicher auf der Felge zu sitzen. Dadurch lassen sie sich nicht zusammenfalten und haben ein höheres Gewicht.
    Faltreifen nutzten stattdessen einen leichteren Kevlar-Kern, der die Reifen faltbar macht. 
    Draht-Reifen sind etwas schwerer und günstiger, Faltreifen sparen Gewicht, sind aber auch teurer.


 

Welche Felgentypen gibt es? 
Es gibt unterschiedliche Felgentypen:

  • Clincher-Felgen sind die gebräuchlichsten und am weitesten verbreiteten Felgen. Allerdings muss diese mit Schlauch gefahren werden. Vorteil ist hier, dass im Falle einer Panne der Defekt extrem simpel und schnell behoben ist. Außerdem ist es recht kostengünstig, da ein Schlauch meistens zu flicken ist.
     
  • Systeme ohne Schlauch (Tubeless) sind im Mountain-Bereich immer stärker vertreten und sind v.a. aus dem Profisport nicht mehr wegzudenken. Durch das Wegfallen des Schlauchs erhöht sich die Pannensicherheit, da nur dann Luft entweichen kann, wenn die dicke Wand des Reifens durchstoßen wird. Tubeless-Reifen werden immer mit einigen Millilitern spezieller Dichtmilch montiert, die bei plötzlichem Luftverlust an der entsprechenden Stelle blitzschnell aufschäumt und somit das Loch verschließen kann. Um die Schutzwirkung zu gewährleisten, sollte die Milch jedoch regelmäßig getauscht werden. Das passende Intervall ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und muss in allen Fällen nachgeschlagen werden. Ein weiterer Vorteil von Tubeless-Systemen ist das verringerte Gewicht, das durch den Wegfall des Schlauchs entsteht.
     
  • Tubular-Felgen unterscheiden sich v.a. am Felgenhorn und Felgenbett von Clincher- und Tubeless-Felgen. So weisen sie kein klassisches Felgenhorn auf, sondern sind halbrund ausgeführt. Dadurch kann der Reifen direkt mit der Felge verklebt werden, was für einen extrem sicheren Sitz sorgt. Der Schlauch ist bei diesem System direkt mit dem Reifen vernäht (oder vulkanisiert), weshalb dieser nicht extra getauscht werden kann.

 

Welche Ventile gibt es?
Spätestens wenn du einen Platten hast, ist es wichtig zu wissen, welches Ventil du hast. Es gibt drei verschiedene Ventiltypen:

  • Französisches Ventil, auch: Sclaverand- oder Presta-Ventil
  • Autoventil, auch: Schrader-Ventil
  • Fahrradventil, auch: Dunlop- oder Blitz-Ventil

Die unterschiedlichen Ventiltypen sind durch spezielle Adapter „zu transformieren“. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn du dein Rennrad oder Mountainbike, welches mit Französischen Ventilen ausgestattet ist, nicht mühsam von Hand aufpumpen möchtest, wenn du mal einen Platten hast. Mithilfe eines Adapters von Französischem Ventil auf Autoventil wird der Kompressor an der Tankstelle zu deinem Helfer. Im Hinblick auf Rennrädern ist jedoch zu beachten, dass diese Kompressoren oft nur 5bar Druck erzeugen können. Du solltest dich also auch als Besitzer eines solchen Helfers nicht alleine auf die Tankstelle verlassen.

 

Das Französische Ventil ist das schmalste der drei Ventiltypen und hält dem höchsten Druck stand. Es wird daher schon immer an Rennrädern verwendet. Auch an Mountainbikes finden sich heute in erster Linie Französische Ventile. Um Luft in den Schlauch zu pumpen, musst du das Ventil zunächst öffnen, indem du den Ventilkopf lose drehst (gegen den Uhrzeigersinn). Nun kannst du einen Pumpenkopf aufsetzen und mit dem Pumpen beginnen. Um Luft abzulassen, kannst du in diesem geöffneten Zustand einfach von oben auf den Ventilkopf drücken, schon strömt Luft heraus. Hast du den richtigen Luftdruck eingestellt, solltest du das Ventil wieder schließen. Hierzu drehst du den Ventilkopf wieder zu.

Das Autoventil stammt, wie der Name schon sagt, von der Verwendung im Auto. Es hat dementsprechend den großen Vorteil gegenüber den anderen Varianten, dass du es an der Tankstelle auffüllen kannst. Daher ist es die erste Wahl für Reiseradler. Um den Luftdruck in einem Schlauch mit Autoventil zu verändern musst du, wie auch bei den anderen Ventiltypen, eventuell verbaute Ventilkappen abschrauben. Zum Befüllen kannst du nun den Pumpenkopf auf das Ventil aufsetzen und mit dem Pumpen beginnen. Um Luft abzulassen kannst du mit einem schmalen Gegenstand - kleine Schraubenzieher eignen sich hier gut - auf den Pin drücken, den du in der Mitte des Ventilröhrchens sehen kannst.

Das Fahrradventil findest du heute in erster Linie an City-Bikes. Es hat gegenüber den andern Ventilarten keinen echten Vorteil. Um einen Schlauch mit Fahrradventil aufzupumpen, entfernst du, sofern vorhanden, die Ventilkappe. Dann kannst du die Pumpe ansetzen und zu pumpen beginnen. Das Ablassen von Luft ist hingegen nicht so einfach. Hierzu musst du den Ventilkern lose schrauben. Dies machst du, indem du die Überwurfmutter löst, die diesen hält. 

 

So überprüfst du den Luftdruck: Luftdruck einstellen 

Eine Auswahl an Pumpen findest du hier. 

 

Schläuche mit unterschiedlich langen Ventilen
Aufgrund der weit verbreiteten Aero-Laufräder mit den hohen Flanken gibt es Schläuche mit unterschiedlichen Ventillängen.

Ventilkappen
Ventilkappen haben zwei Funktionen. Die erste und scheinbar offensichtliche: Das Ventil im eingebauten Zustand vor Dreck zu schützen. Die zweite, gelegentlich unterschätzte: den Schlauch, wenn er im zusammengerollten Zustand als Ersatz mitgeführt wird, vor den Kanten des Ventils schützen.
Daher ist die Ventilkappe auf dem Ersatzschlauch wichtig, um dessen Dichtigkeit zu garantieren. Am eingebauten Schlauch kannst du sie hingegen getrost weglassen.

 

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