Der Winter kann lang und kalt sein. Das heißt aber nicht, dass du aufs E-Bike fahren verzichten musst. Egal ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – du kannst zu jeder Zeit E-Bike fahren und dein E-Bike genießen. Lese in unserem Ratgeber wie du sicher und komfortabel durch den Winter kommst und wie du dein E-Bike richtig pflegst. Mit unseren Tipps kommst du gut und sicher durch den Winter.
Die Vorteile vom E-Bike fahren im Winter
E-Bike fahren im Winter macht Spaß und hat etliche Vorteile. Einige davon sind:
- Bewegung stärkt Körper, Geist und Seele.
- Bewegung an der frischen Luft macht (dank Serotonin) gute Laune, den Kopf frei und stärkt gleichzeitig die Abwehrkräfte.
- Die zusätzliche Versorgung mit Vitamin D in der kalten Jahreszeit schützt den Organismus.
- Dank Motorunterstützung kannst du jedes Abenteuer bestehen. Du schwitzt weniger und kühlst nach deiner Ausfahrt nicht so stark aus. Gleichzeitig trainierst du (weiterhin) deine Kondition und stärkst dein Herz-Kreislauf-System.
- E-Biken im Winter ist abwechslungsreich.
Die Vorteile überwiegen. Es gibt keine Ausreden und auch kein schlechtes Wetter. Profitiere auch du von den vielen Vorzügen im Winter und nutze dein E-Bike ganzjährig. Du musst nur einige Dinge beachten und wissen. Erfahre hier worauf es ankommt wenn du mit deinem E-Bike im Winter und bei Kälte unterwegs bist.
Vorbereitungen aufs E-Bike fahren im Winter
Bevor du mit deinem E-Bike im Winter unterwegs bist, solltest du zu aller erst dein Rad oder E-Bike rechtzeitig einem Winter Check unterziehen. Beim Winter-Check stehen besonders folgende Fragen und Rad-Komponenten (Funktionen) im Vordergrund:
- Funktionieren die Bremsen korrekt?
- Wie ist der Zustand der Bremsscheiben und muss vielleicht ein Belag oder ein Zug erneuert werden?
- Ist die Kette gut geölt?
- Funktioniert das Licht einwandfrei? Sind Reflektoren angebracht?
- Ist der Akku voll funktionstüchtig?
Wenn du alles abgeklärt und dein E-Bike begutachten hast lassen, kannst du mit gutem Gewissen in den Winter starten.
Mit dem E-Bike im Winter & bei Kälte unterwegs
Minusgrade, Regen und Schnee sind nicht die allerbesten Voraussetzungen für eine Tour, dennoch kann das E-Bike fahren im Winter großen Spaß machen. Gewusst wie: Mit der richtigen Pflege und einigen Griffen steht der Nutzung deines E-Bikes im Winter nichts entgegen.
Akku
Damit du auch im Winter an dein Ziel kommst, solltest du einige Aspekte im Umgang mit dem E-Bike-Akku beachten. Beachte beim Akku folgende Handhabung im Winter:
- Akku warm halten
- Akku bei Zimmertemperatur laden
- Akku bei Zimmertemperatur lagern
- Akku sauber halten
1. Akku warm halten
Minusgrade und Nässe sind für den Antrieb und den Akku in der Regel kein Problem. Der Akku ist in diesen Bereichen noch voll funktionsfähig, da er während der Fahrt im aktiven Zustand – während er Strom an den Motor abgibt – aufgewärmt wird. So erhält er durch die bei der Entladung entstehende Betriebswärme eine angenehme Betriebstemperatur. Kurze Stopps oder Standzeiten machen ihm nichts. Allerdings verliert der Akku bei kalten Temperaturen an Leistungsfähigkeit und maximal nutzbarer Kapazität. Deshalb solltest du den Akku niemals bei Frost draußen am E-Bike lassen.
Hinweis
Wenn du deinen Akku zusätzlich vor Kälte schützen möchtest, dann kannst du ihn mit einem Neopren-Überzug ausstatten.
2. Akku bei Zimmertemperatur laden
Nach einer Tour bei kalten Temperaturen solltest du den Akku über Nacht in die Wohnung nehmen. Bringe den Akku vor dem Laden auf Raumtemperatur. Erst dann sollte der Akku ans Ladegerät angeschlossen werden.
Hinweis
Lade deinen E-Bike-Akku idealerweise bei Raumtemperatur und immer mit dem Originalladegerät auf.
3. Akku bei Zimmertemperatur lagern
Bis 10 Grad Celsius kannst du deinen E-Bike Akku ruhig am Rad lassen. Unter 10 Grad Celsius solltest du den Akku unbedingt abnehmen. Perfekt sind Temperaturen zwischen 12 und 20 Grad Celsius.
Hinweis
Setze den Akku, falls er abnehmbar ist, erst kurz vor der Fahrt ein.
4. Akku sauber halten
Reinige dein E-Bike (Rahmen), die wichtigsten Komponenten sowie die Kontakte am Akku regelmäßig mit einem Tuch von Schnee, Streusalz und anderem Schmutz (auch von gelöstem Staub). Einfacher und schneller ist es, das E-Bike nach der Tour mit einem Gartenschlauch kurz abzuspritzen und dann trocken zu wischen.
Akku-Schutzhüllen sollten wasserdicht, unten atmungsaktiv und natürlich langlebig sein, um dein E-Bike sauber und trocken zu halten. Außerdem sollten sie vor Kälte und Beschädigungen (Kratzern) schützen. Neopren-Überzüge schützen hier zuverlässig vor Kälte, großen Temperaturunterschieden und starker Witterung. So können Kapazitätsverluste im Winter ausgeglichen werden.
Die meisten Akku-Schutzhüllen sind bestens verarbeitet, passen sich durch ein dehnbares Material perfekt an deinen Rahmen an und können bei niedrigen Wassertemperaturen einfach abgewaschen werden. Nachdem es Akkus in den unterschiedlichsten Formen gibt, ist die Auswahl an (universellen) Schutzhüllen groß.
Schutzhüllen für dein E-Bike sind vor allem für den Transport zum Beispiel am Träger eines Autos gedacht. Beim Transport kommt es vor, dass Fahrräder aneinander reiben und so unschöne Kratzer entstehen oder Regen auf die Kontakte trifft und sie anfangen zu korrodieren.
Im Inneren benötigst du höchstens eine Schutzhülle, um dein E-Bike vor Staub und Schmutz zu schützen.
Hinweis
Lass abnehmbare Geräte wie GPS oder Fahrrad-Computer nicht im Freien. Sind sind ebenfalls empfindlich gegen Kälte und sind eine leichte Beute für Diebe.
LESETIPP: Wie lange hält ein E-Bike Akku?
Wie lange hält ein E-Bike-Akku, und welche Maßnahmen kannst du ergreifen, um seine Lebensdauer zu verlängern? In diesem Ratgeber beantworten wir deine Fragen im Umgang mit dem Akku und geben dir wertvolle Tipps mit an die Hand.
Winterreifen
Bei niedrigen Temperaturen (Kälte) verhärtet sich die Gummimischung, der Grip nimmt ab und der Bremsweg nimmt zu. Aufgrund dieses abrupten Traktionsverlustes im Winter ist Vorsicht geboten. Wer in der kalten Jahreszeit sicher unterwegs sein will, bei dem machen wintertaugliche Ganzjahresreifen Sinn – egal für welches E-Bike.
Auf rutschigem oder vereistem Untergrund wie Eisflächen oder Blitzeis können Reifen mit Spikes Abhilfe verschaffen. Spike Reifen sind mit zwei oder vier Reihen Metallspitzen ausgestattet, die aus dem Reifen ragen. Die Metallspitzen bohren sich in den Untergrund und sorgen dafür, dass der Reifen haftet.
Spike-Reifen kosten aufgrund der aufwendigen Herstellung und anspruchsvollen Konstruktion etwas mehr als Winterreifen. Deshalb lohnt sich die Investition nur, wenn du in einer schneereichen Region wohnst und dort auch im Winter abseits geräumter Straßen mit deinem E-Bike fahren möchtest.
Bedenke: Spikereifen rollen aufgrund des Reifenaufbaus im Schnitt um 10 Watt schwerer als herkömmliche Standardreifen, wodurch in Summe ein Mehraufwand von 20 Watt entsteht.*Quelle: Spikereifen-Test/ElektroRad Magazin vom 22.12.22
Ob Standardreifen, Winterreifen oder Reifen mit Spikes, welchen Reifen du wählst hängt in erster Linie von der Art und Häufigkeit der Nutzung sowie vom Fahrradtyp ab.
Bekleidung
Winterfeste Kleidung bietet Schutz vor Kälte, Wind und Nässe. Am besten du kleidest Ober- und Unterkörper im Zwiebel- oder Schichtprinzip – so bleibst du lange geschützt und kannst schnell eine Schicht ausziehen, wenn dir doch zu warm ist. Handschuhe, dünne Mütze oder ein Stirnband unter dem Helm sind ebenfalls unabdingbar.
Beachte: Besonders in der dunklen Jahreszeit wird es früh dunkel und die Lichtverhältnisse sind allgemein nicht besonders gut. Aus diesem Grund spielt die Sichtbarkeit eine große Rolle.
Lese in unserem Ratgeber mehr zum Thema Rad Bekleidung im Winter.
E-Bike fahren im Winter: Die wichtigsten Tipps auf einen Blick
- Bekleidung, die trocken hält
Gute Bekleidung ist atmungsaktiv, schützt, hält warm und trocken. - Stabiler Stand & Halt
Auf den herkömmlichen Plastikpedalen kannst du bei Nässe schnell den Halt verlieren. Aus diesem Grund gibt es spezielle Pedale mit Extra-Grip. So rutscht du nicht ab und bleibst sicher auf den Pedalen stehen/haften. - Vorausschauend fahren – Sicherheit geht vor
Insbesondere bei schlechter Sicht und Sichtbarkeit ist es wichtig umsichtig zu fahren. Zudem solltest du auf die Straße ausweichen, wenn die Radwege nicht geräumt und mit Schnee bedeckt sind. - Reifendruck anpassen
Weniger Druck auf den Reifen erzeugt mehr Auflagefläche und minimiert die Ausrutschgefahr. Dabei aber nicht unter den Mindestdruck des Reifens gehen. Reifen mit Spikes (Metallspitzen, die aus dem Reifen ragen) können auf rutschigem oder vereistem Untergrund auch Abhilfe verschaffen. - Gut geölte Kette
Eine gut geölte Kette fährt besser. Nässe mag die Kette überhaupt nicht, dagegen hilft nur regelmäßig und gut schmieren. - Rutschige Untergründe beachten
Nasses Laub und Metall können zur Rutschgefahr werden. Daher vorsichtig über Gullydeckel, Schienen Laub und ähnliches fahren. - Für gute Sichtbarkeit sorgen
Gerade im Winter ist es wichtig gut gesehen zu werden. Reflektierende Elemente am Körper, eine gute Beleuchtung vorne und hinten am Rad sowie Reflektoren an Pedalen und Speichen sorgen für gute Sichtbarkeit und vermehrte Sicherheit. - Funktionierende Bremsen
Bremsen sollten in jeder Situation und bei jedem Wetter gut greifen. Daher sollten die Bremsen regelmäßig – am besten vor jeder Fahrt – geprüft werden. - Akku-Reichweite beachten
Bei Kälte entlädt sich der Akku schneller. Das heißt, der Akku hält nicht so lange wie im Sommer.
Mit Spaß der kalten Jahreszeit trotzen und dem E-Bike fahren frohen Mutes nachgehen. Mit dem Wissen über die richtige Handhabung, der passenden Ausrüstung und der richtigen Einstellung wird das E-Bike fahren im Winter zum Genuss.
Du verwendest dein E-Bike nicht im Winter und möchtest wissen, wie du es am besten überwinterst. Du möchtest wissen, wie du dein E-Bike optimal lagerst und was du im Vorfeld alles tun und beachten musst. Was machst du mit dem E-Bike-Akku im Winter? Diese und andere Fragen beantworten wir im Ratgeber E-Bike richtig einlagern.
LESETIPP: Saisonstart – mach dein Bike fit für den Sommer
Du möchtest dein E-Bike aus dem „Winterschlaf“ wecken und es auf die kommende Saison vorbereiten? Unsere Tipps helfen dir, dein Fahrrad oder E-Bike „sommerfit“ zu machen.
Häufig gestellte Fragen zum E-Biken im Winter
Natürlich kannst du auch im Winter mit dem E-Bike fahren. Lade deinen E-Bike-Akku idealerweise bei Zimmertemperatur auf und setze den Akku, falls er abnehmbar ist, erst kurz vor der Fahrt ein. Achte auf entsprechende, warme Bekleidung und Schutzausrüstung wie Helm, Handschuhe und Reflektoren, damit du gut sichtbar bist.
Lagere den E-Bike-Akku an einem trockenen, geschützten Ort bei Zimmertemperatur. Dafür nehme den Akku aus der Halterung. Sollte der Akku fest verbaut sein, so suche einen geeigneten Platz (Raum) für dein E-Bike. Der Akku sollte dabei zwischen 30-70 % geladen sein.
Generell gilt: Kälte reduziert die Leistungsfähigkeit des Akkus. Minusgrade sind beim langfristigen Lagern des Akkus unbedingt zu vermeiden. Kurzfristige Ausfahrten bei Minusgraden machen dem Akku nichts. Allerdings ist es sinnvoll, den bei Raumtemperatur gelagerten Akku erst kurz vor Fahrtantritt in das E-Bike einzusetzen. Wer auf Nummer sicher gehen will, besorgt sich für die kalte Jahreszeit einen Akku-Neoprenschutz bzw. eine Thermoschutzhülle.
Die Schutzart wird mit Hilfe des Kürzels IP und zweier Ziffern beschrieben. Die erste Ziffer definiert den Schutz des Akkus gegen Berührung und Fremdkörper. Die zweite Ziffer beschreibt die Unempfindlichkeit des Akkus gegenüber Feuchtigkeit. Zur Info: Die häufige angewandte Schutzart IP54 stellt lediglich einen Schutz gegen Spritzwasser dar. Einem Hochdruckreiniger halten nur Geräte mit der Schutzart IPn9 stand.