Wenn du gerne mit dem Fahrrad unterwegs bist, ist deine Sicherheit oberstes Gebot. Ein unverzichtbarer Begleiter für jeden Radfahrer ist daher der Radhelm. Doch welcher Helm ist der Richtige für dich? In diesem Beitrag erfährst du, worauf es bei der Auswahl eines Fahrradhelmes ankommt und welche unterschiedlichen Modelle es gibt. Schon mal vorweg: Der beste Fahrradhelm ist abhängig von deinem Fahrstil, deinen Vorlieben und Bedürfnissen.
Worauf solltest du bei der Auswahl achten?
Radfahren ist nicht nur eine umweltfreundliche und gesunde Fortbewegungsmethode, sondern auch eine Aktivität, die Spaß macht. Ein Sturz vom Fahrrad kann allerdings schwerwiegende Kopfverletzungen verursachen, die durch das Tragen eines Helms erheblich reduziert werden können. Ein guter Helm sollte bequem sein, den Sicherheitsstandards entsprechen und zu der Art des Radfahrens passen, die du ausübst. Achte bei der Wahl auf folgende Merkmale und Aspekte:
- Passform: Der Helm sollte perfekt auf deinem Kopf sitzen, weder zu locker noch zu fest. Die meisten Helme sind in verschiedenen Größen erhältlich, also nimm dir die Zeit, die richtige Größe zu finden.
- Belüftung: Ein gut belüfteter Helm sorgt dafür, dass du auch an warmen Tagen einen kühlen Kopf bewahrst. Achte auf ausreichende Belüftungsöffnungen, um eine optimale Luftzirkulation zu gewährleisten.
- Riemensystem: Das Riemensystem ist fix mit dem Helm verbunden. Ein Riemen läuft vor, einer hinter dem Ohr – die Ohren liegen frei. Der Kinnriemen ist leicht zu verstellen, zu öffnen und zu schließen.
- Gewicht: Ein leichter Helm ist angenehmer zu tragen, besonders auf längeren Touren. Moderne Materialien ermöglichen leichtere Helme bei gleichbleibender Sicherheit.
- Sicherheitszertifikate: Achte darauf, dass der Helm den gültigen Sicherheitsstandards entspricht. In Europa ist die CE-Kennzeichnung ein Hinweis darauf, dass der Helm den europäischen Normen entspricht.
- Sichtbarkeit: Ein Helm mit Reflektoren oder auffälligen Farben erhöht deine Sichtbarkeit im Straßenverkehr, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen.
Unterschiedliche Helm-Modelle
Es gibt eine Vielzahl von Radhelm-Typen und -Modelle, die für verschiedene Aktivitäten, Vorlieben und Sicherheitsanforderungen entwickelt wurden. Hier sind einige gängige Arten von Radhelmen, damit du den für dich besten Fahrradhelm findest:
- Helme für den Alltag, die City und Urbanbereich
Das Design der Fahrradhelme für den Alltag ist meist schlicht. Sie bieten einen guten Kompromiss zwischen Leichtigkeit, guter Belüftung und Sicherheit. Einige Modelle sind zusätzlich mit Sicherheitslichtern und/oder reflektierenden Elementen ausgestattet, damit du von anderen Verkehrsteilnehmern gut gesehen wirst. - Helme für MTB-Trail, Enduro und Downhill
In kaum einem anderen Bereich ist die Sturzgefahr so hoch wie auf dem Mountainbike. Mountainbike-Helme sind hinten und an den Seiten weiter nach unten gezogen, damit sie größtmöglichen Schutz bieten, ohne dabei zu schwer zu werden. Eine gute Belüftung, ein verstellbares Visier, das auch mit Goggles (Brillen) kompatibel ist, sind sehr beliebt.
Für den Einsatz auf Downhill-Strecken oder im Bikepark ist ein vollumschließender Fullface-Helm (auch „Integralhelme“ genannt) die beste Wahl. Diese bieten den meisten Schutz. - BMX-, Dirt- und Skate-Helme
Fahrradhelme in dieser Kategorie sind meist einfacher konstruiert, dafür jedoch besonders stabil, sodass sie zuverlässigen Schutz auch bei schwereren Stürzen bieten. Die Belüftung fällt dabei meist weniger intensiv aus. Charakteristisch für diese Fahrradhelme ist die typische runde Helmform. - Rennradhelme
Rennradhelme sind aerodynamisch optimiert, um den Luftwiderstand so gering wie möglich zu halten. Deswegen wird dabei komplett auf Visiere verzichtet – so sind Rennradhelme besonders leicht und zugleich gut belüftet. Ihre Form sorgt bei der Kopfhaltung für ein möglichst großes Sichtfeld, eine optimale Belüftung hilft immer einen kühlen Kopf zu bewahren. Zu den Rennradhelmen gehören auch die Zeitfahrhelme, die extrem aerodynamisch konstruiert sind und mehrere Watt an Leistung sparen sollen.
Extras und besondere Features
Manche Fahrradhelme verfügen standardmäßig über zusätzliche Features oder können aufgerüstet werden. Beliebte Extras sind zum Beispiel:
- Crash-Sensoren, die im Falle eines Unfalls selbstständig über die Verbindung zum Smartphone einen Notruf absetzen können
- Integrierte Chips, die Ersthelfern wichtige medizinische Informationen liefern können (sogenannte „NFC-Medical-ID-Tags“)
- Mips-Sicherheitssystem, welches bei einem Aufprall eine Bewegung von 10-15 mm in alle Richtungen zulässt und dadurch die schädliche Rotationsenergie reduziert.
- Integriertes Licht für bessere Sichtbarkeit
- Abbiegelichter, die als Blinker dienen und per Fernsteuerung am Lenker gesteuert werden können
- Bluetooth-Freisprecheinrichtung
Unterschied zwischen Damen- und Herrenmodellen
Fahrradhelme für Erwachsene sind oft Unisex. Einige Hersteller bieten jedoch Damen- und Herren-Fahrradhelme an. Die Unterschiede zwischen Damen- und Herrenhelmen sind:
- Form und Design
Männer- und Frauenköpfe haben oft unterschiedliche Formen.
Frauenhelme neigen dazu, in Farben und Designs angeboten zu werden, die dem Geschmack und den Vorlieben vieler Frauen entsprechen. - Größe und Passform
Frauenhelme sind oft in kleineren Größen erhältlich, um den kleineren Kopfumfang vieler Frauen zu berücksichtigen. Auch die Polsterung in Frauenhelmen kann anders platziert sein, um besser zu den typischen Konturen des weiblichen Gesichts zu passen. - Belüftung
Frauenhelme berücksichtigen oft längeres Haar und bieten möglicherweise zusätzlichen Platz oder spezielle Konstruktionen, um die Haare bequem unter dem Helm zu verstauen. - Gewicht
Frauenhelme werden manchmal leichter gestaltet, um den tendenziell leichteren Körperbau vieler Frauen zu berücksichtigen.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Frauenhelme automatisch besser für Frauen geeignet sind. Jeder Kopf ist einzigartig, unabhängig vom Geschlecht. Wichtig ist, den Helm zu probieren und zu schauen, welcher Helm am besten passt.
Die richtige Helmgröße und Passform
Der wohl wichtigste Wert für einen passenden Helm ist die Größe. Diese wird von den Herstellern in der Regel in den Klassen S, M, L und XL angegeben. Manche Hersteller setzen auch auf Doppelgrößen wie S/M, M/L und L/XL. Zur Ermittlung der richtigen Helmgröße gehe wie folgt vor:
- Messung des Kopfumfangs
Verwende ein flexibles Maßband, um deinen Kopfumfang etwa einen Zentimeter über den Augenbrauen und über den Ohren zu messen. - Vergleiche mit der Größentabelle des Herstellers
Die meisten Hersteller von Fahrradhelmen stellen Größentabellen zur Verfügung, die angeben, welche Helmgröße zu welchem Kopfumfang passt. Diese Tabellen findest du oft auf den Websites der Hersteller oder in den Produktbeschreibungen. - Anprobe
Setze den Helm auf und überprüfe, ob er gleichmäßig und fest sitzt, ohne dabei Druckpunkte zu verursachen. Verstelle den Kinnriemen so, dass er fest sitzt, aber nicht einschneidet. Wenn du während des Radfahrens eine Brille trägst, probiere den Helm auch mit der Brille aus, um sicherzustellen, dass sie bequem zusammen getragen werden können. - Überprüfe den Sitz
Der Helm sollte sich sicher auf dem Kopf anfühlen, ohne zu wackeln. Rüttle den Kopf leicht von Seite zu Seite und nach vorne und hinten, um sicherzustellen, dass der Helm nicht zu locker sitzt. Achte darauf, dass er nicht nach vorne oder hinten kippt. - Kontrolliere die Riemen
Die Riemen sollten in einem Y-förmigen Muster über den Ohren verlaufen und einen angemessenen Abstand zum Kinn haben. Stelle sicher, dass die Riemen nicht verdreht sind und dass der Kinnriemen fest genug sitzt, um den Helm sicher zu halten.
Hinweise zur optimalen Passform
Der Helm passt, wenn…
… man sich mit geöffneten Verschluss nach vorne beugen kann, ohne den Helm zu verlieren.
… Stirnbereich, Schläfen, Schädeldecke und Hinterkopf geschützt sind.
… er eng und gut sitzt und weder zu weit hinten, noch zu weit vorne aufliegt.
… der Kinnriemen nicht zu fest am Unterkiefer anliegt, weder einschnürt noch drückt.
Wenn der Helm gut sitzt, entscheide dich für die entsprechende Größe. Denke daran, dass verschiedene Hersteller unterschiedliche Passformen haben können, also teste verschiedene Modelle, wenn nötig.
Gibt es in Österreich eine Helmpflicht?
In Österreich gibt es derzeit keine generelle Helmpflicht für Radfahrer. Es ist allerdings ratsam bei jeder Fahrt einen Helm zu tragen. Unfälle können immer und überall passieren, und ein Helm bietet einen wirksamen Schutz. Folgende Altersbeschränkungen bzw. Bestimmungen solltest du unbedingt beachten:
- Kinder
Für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr besteht eine Helmpflicht, auch wenn es auf einem Fahrradanhänger transportiert oder auf dem Fahrrad mitgeführt wird. Verantwortlich dafür, dass das Kind den Helm auch tatsächlich trägt, ist diejenige Person, die ein Kind unter zwölf Jahren beaufsichtigt. Du bist auf der Suche nach einem Fahrrad-Helm für Kinder? Dann bist du hier richtig. - Elektrofahrräder
Bei der Nutzung von Elektrofahrrädern (S-Pedelecs) die über 25km/h fahren, gilt eine Helmpflicht. Du möchtest wissen, was der Unterschied zwischen E-Bike und Pedelec ist, dann klicke hier.
Alle Fahrradhelme, die in der EU und in der Schweiz verkauft werden, müssen sich einem Testverfahren unterziehen und eine CE-Kennzeichnung, entsprechend der Norm EN1078, aufweisen.
Ein hochwertiger Radhelm ist mehr als nur ein modisches Accessoire – er ist ein unverzichtbarer Schutz bei jeder Fahrt. Wähle einen Helm, der zu dir passt, und achte auf die genannten Kriterien wie Passform, Belüftung und Sicherheitszertifikate. In Österreich mag es keine generelle Helmpflicht für Erwachsene geben, aber die Vernunft sagt, dass dein Kopf immer geschützt sein sollte. Sicherheit geht vor – also schnapp dir deinen Helm und mach jede Fahrt zu einem sicheren Vergnügen!
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Häufig gestellte Fragen zum besten Fahrradhelm
Die Kosten für einen Fahrradhelm können je nach Marke, Modell, Funktionen und Design erheblich variieren. Günstige Einsteiger-Modelle kosten zwischen EUR 30 und EUR 50. Mittelpreisige Modelle bekommst du zwischen EUR 60 und EUR 160. Hochwertige Modelle mit fortschrittlichen Technologien und speziellen Funktionen können EUR 170 und mehr kosten; spezialisierte Helme sogar über EUR 300.
Es gibt viele renommierte Fahrradhelm-Marken, die für ihre Qualität, Sicherheit und innovativen Designs bekannt sind. Bei uns findest du eine große Auswahl an Fahrradhelmen von namhaften Herstellern wie Smith, Oakley, Fox, Giro und CUBE. Überzeuge dich selbst!
Die einfachste Methode, deinen Helm vor Diebstahl zu schützen, ist, ihn immer abzunehmen und mitzunehmen, wenn du dein Fahrrad abstellst. Trage den Helm einfach bei dir oder befestige ihn an deinem Rucksack. Du könntest auch einen kleinen GPS-Tracker in deinem Helm platzieren. Im Falle eines Diebstahls kannst du dann den Standort des Helms verfolgen.
Auch Fahrradhelme unterliegen einer natürlichen Alterung. Die tatsächliche Haltbarkeit hängt von der Beanspruchung durch Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und Erschütterungen ab. Ein stark beanspruchter Helm sollte bereits nach 3 Jahren getauscht werden. Wenig beanspruchte Helme halten durchschnittlich 5–6 Jahre. Auch nach einem Sturz sollte ein Fahrradhelm sofort ausgetauscht werden. Selbst wenn der Helm äußerlich unbeschädigt wirkt, kann er im Inneren bereits Risse und andere Schäden aufweisen.
Reinige deinen Helm mit lauwarmen Wasser. Verwende maximal ein sanftes Spülmittel. Lagere deinen Helm in einem trockenen, kühlen Raum und vermeide dauerhafte, direkte Sonneneinstrahlung. Wasche die Polsterung deines Helmes bei max. 30 Grad im Schonwaschgang.